Programm
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Das Repertoire:
Wiener Lieder aus drei Jahrhunderten pointiert in Szene gesetzt, verführen zum Mitsingen, Tanzen, vergnügt sein, oder einfach nur genießen.
Die Texte:
Bissig, witzig, deftig, satirisch, böse, lyrisch.
Die Musik:
Walzer, Wiener Streicherklang, Rock 'n Roll, Schrammel, Blues, Polka, Swing, G'strampftes.
Das Gefühl:
Fröhlich, sensibel, net z'vü und net z'wenig – außer wo sa si g'heat.
Weana G'schichtn...
In Wien war schon immer ein Sammelsurium eigentümlichster Individuen aus allen Provinzen anzutreffen, anno dazumal besonders gern aus der böhmischen, wie uns die Telephonbuchpolka hinterbringt. Wogegen a echts' Weanakind – so eines, als welcher der Dahingeschiedene vom Echten Wienerlied zu betrachten ist – ist ein Wurschtl, ein Kniara, oder auch jeder Ratz, der sein' Kanäu liebt. Seltener sind die Fiaker, wie wir sie aus dem Fiakerlied kennen. Jedenfalls sind Wiener sehr anfällig für Neurosen, am Wilhelminenberg blühend; auch geschädigt vom Krüppellied, ihnen wird ums goldene Weanaheaz so warm und weh, wenn sie da sagen: "Wean, du bist a Taschnfeitl und a Himmää voi Schädlweh!"
Womit wir direkt hineingeworfen sind in die Thematik zerebraler Zustände. Da bildet man sich ein, dass "ma Mondscheinbrüder san, in da Fruah erst z'Haus gehen tan", natürlich erst nachdem gebührliche Heurigeng'stanzln zum Besten gegeben wurden. Oder man hält sich beim Heimwanken für Die Letzten Zwa Pülcher, weil Es Is schee mit an Freund alt zu werdn'. Man beachte auch die bei dieser Gelegenheit getroffene Feststellung: "Der Wein is a Luada!" – aber das Krügerl vorm G'sicht ist ebendort auch nie lang unbeachtet herumgestanden, jaja.
Bei der Begegnung Oisa Niachta nächsten tags sagt man einander: "Griaß Di Gott, wie geht's da denn? Bruada, war i daneb'n."
...G'stanzln...
Nicht immer begibt sich der Wiener in seiner Freizeit zum Heurigen, im Frühjahr geht er gerne Taubenvergiften im Park oder sich Im Grünen Wald von Mayerling verlustieren. Was auch eine Freude ist und nicht viel kostet, ist das Fahren mit dem Ringelspiel, zuzeiten ebenfalls der Besuch vom Ländermatch im Stadion. Preisgünstiger als die Riviera auf jeden Fall ist A Schräge Wies'n am Donaukanal.
In die Sommerfrische geht es entweder schnittig wie Der Wilde mit seiner Maschin', oder gemütlich à la Pirron und Knapp mit einem ganzen Camping-Mobil. Die Eisenbahn vermeidet man eher, um nicht dem Bundesbahn Blues zu erliegen, wenn einem das Baby abhanden kommt, und man sich womöglich vom Bahnhofsvorstand bis zu the Putzfrau with the Bürstel durch-asken müsste!
Sobald es den gewohnheitsmäßig unzufriedenen Wiener in die Ferne treibt, Kommen d'Engerln auf Urlaub nach Wien und nirgendwo anders hin.
...und narrische Tanz...
Sozialisiert wird in der Wienerstadt zudem mit Vergnügen beim Tanz. Das allerdings ist eine nicht ganz unkomplizierte Angelegenheit, die einiger Vorkehrungen bedarf:
Allem voran ein Besuch im Tröpferlbad (vorzugsweise am vergangnen Freitag), dann zur Haarpflege: "Bitt´sie, Herr Friseur, leihens ma ihr Scher", denn man will ja doch Der schönste Mann von Wien sein. Sehr nützlich ist da die Reinigungs-Sensation Blitzo, denn mit Blitzo weicht man Wäsche ein mit Blitzo kocht man aus, mit Blitzo entfernt man jedes Haar, als Haarwuchsmittel ist es wunderbar, und man plombiert die Zähne jetzt mit Blitzo Blitzo Blitzo Blitzo dass es nur so blitzt.
So aufpoliert zieht man sich gleich dem G'schupften Ferdl seine Socken an und haut sich ins G'wand. Als praktisch erweist sich, von den Tanzschulen jede Adress' zu kennen, ansonsten muss man diese bei den Hausherrnsöhnl'n erfragen oder aber sich mit ordinärem Hausmasta Rock begnügen.
Gesonderte Betrachtung verdienen in diesem Zusammenhang die feschen Katz'n wie die Mitzi, Poldi, Fini … Man hüte sich insbesondere vor dem vom Alpenraum zugewanderten Schwarzaugaten Dirndl, die schon herg'richt ist zum Tanz, denn wann mann zum Dirndl geht, steht an der -------. Das könnte leicht mit Inanspruchnahme der Engelmacherin seinen Ausgang nehmen. Besser, die Angelegenheit mit einem vornehmen "I bedank mi" vorzeitig zu beenden, hernach den Abend mit einem gepflegten Spiel ausklingen zu lassen, zur Musik des Kartendippler-Blues aus der Juke-Box.
Wer a Weana is, der hat's verstanden, und erzählt's den Freunderln' und Bekannten - - und wer's nicht verstanden hat, kann sich's bei einem unserer Konzerte erklären lassen!